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Birkhahn, Foto: Wolfgang Lorenz, LBV-Archiv
Birkhahn, Foto: Wolfgang Lorenz, LBV-Archiv

Artenschutzprojekt Birkhuhn

Balzender Birkhahn
Balzender Birkhahn

Früher gab es im Schnellenzipf im bayerisch- böhmischen Grenzgebiet viele Birkhühner. Die Arbeiter in dem damaligen Sägewerk konnten sie während ihrer Arbeitspause auf den Birken sitzen sehen. Jetzt gibt es nur noch Restbestände, denn seit der Grenzöffnung ist ein starker Rückgang zu verzeichnen. Wiederholt konnte beobachtet werden, dass Birkhühner die Flächen im Schnellenzipf besuchten, jedoch immer wieder über die Grenze zurückflogen.

Zur Wiederherstellung von Birkhuhnlebensräumen in Niederbayern wurde deshalb von der LBV-Kreisgruppe Freyung-Grafenau 2002 ein Artenhilfsprojekt begonnen. Die Lebensräume sollten so gestaltet werden, dass die Birkhühner sich auf Dauer wieder auch auf der bayerischen Seite ansiedeln. 

Dazu wurden vom LBV in Schnellenzipf bei Haidmühle und in der Bischofsreuter Aue große Flächen angekauft bzw. gepachtet. Durch umfangreiche Pflegemaßnahmen von ehrenamtlich tätigen Mitgliedern wurden die Flächen renaturiert und gepflegt. Fichten wurden beseitigt und Entwässerungsgräben verschlossen. Auf einer Wiese wurde ein Acker mit Getreide als Nahrung für die Birkhühner angelegt. Eine brach gefallene Feuchtwiese wurde gemäht und von den Birkhühnern auch sofort als Balzplatz angenommen.

Auch Arten wie Braunkehlchen, Bekassine, Fischotter, Waldeidechse, Kreuzotter und Hochmoorgelbling sind hier zu beobachten. Besonders letztere fühlen sich auf den wieder zahlreich wachsenden Rauschbeeren wohl.

Durch die Wiedervernässung des Moorgebietes wurde auch ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz geleistet. In einem entwässerten Moor zersetzt sich das über Jahrhunderte eingelagerte Planzenmaterial rasch. Dabei werden erhebliche Mengen Methan, Nährstoffe und CO2 freigesetzt. Durch die Wiedervernässung kann die Abgabe von Methan und CO2 in die Luft stark verringert werden. Jetzt wachsen wieder Rauschbeere, Moosbeere und Torfmoose. Die Torfmoose speichern den Kohlenstoff langfristig in Form von Moor bzw. Torf. 

Ein Hochmoor kann große Mengen von Niederschlagswasser speichern und gleichmäßig wieder abgeben. Hochwasserspitzen werden so gedämpft. Das kommt den Anrainern von Moldau und Elbe bis hinunter zur Nordsee zugute.

 

--> Wissenschaftlicher Beitrag von Dr. Scherzinger