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Steinkrebs, Foto: Andreas Hartl, LBV-Archiv
Steinkrebs, Foto: Andreas Hartl, LBV-Archiv

Artenschutzprojekt Steinkrebs

Der Steinkrebs war früher den meisten Kindern im Gebiet des jetzigen Landkreises Freyung-Grafenau wohlbekannt. In den vielen kleinen Bächen des östlichen Bayerischen Waldes mussten sie nicht lange suchen, um ihn aufzuspüren. Unter Steinen, Baumwurzeln und überhängendem Uferbewuchs hielt sich der stattliche Scherenträger versteckt. Nahrung fand er genug: Blätter, Bachmoose, Algen, Kleintiere und auch Aas stehen auf seinem Speisezettel. Stellvertretend für viele andere empfindliche Wasserorganismen kann der Steinkrebs als Zeigerart für naturnahe, ökologisch wertvolle Bachsysteme bezeichnet werden.

Heute kennen die Kinder den Steinkrebs kaum mehr. Bei einer landkreisweiten Kartierung im Jahr 1996 fand man ihn nur noch in zwei Bachsystemen in ausreichender Dichte vor. Das bedeutet, dass der Steinkrebs bald rund um den Nationalpark Bayerischer Wald ausgestorben sein wird, wenn jetzt nicht schnell etwas geschieht.

Die LBV-Kreisgruppe Freyung-Grafenau übernahm deshalb die Trägerschaft für ein Bestandssicherungs-Projekt. Es ist ganz offensichtlich, dass der Steinkrebs überall dort verschwindet, wo Grünland im Aubereich intensiv bewirtschaftet wird und Abwässer in Bäche eingeleitet werden. Auch der Besatz mit biotopfremden Fischarten trägt zu seinem Rückgang bei. Dem will die Kreisgruppe Freyung-Grafenau mit ihrem Konzept, das drei Bäche nahe Grafenau umfasst, entgegenwirken. Hier konnten im Mai 1997 vier Flächen erworben werden. Dadurch war es möglich, die Gefährdung durch Abwasser und Gülleeinträge zunächst im Bereich eines Baches zu reduzieren. Es hat sich gezeigt, dass der Lebensraum für den Steinkrebs durch mehrere Maßnahmen  gesichert werden muss: durch die Verbesserung der Selbstreinigungskraft der Fließgewässer, durch die Wiedervernässung von angrenzenden entwässerten Moor- und Feuchtflächen, durch die Schaffung von Pufferflächen gegen Einträge von Oberboden, Gülle- und Düngemitteln sowie durch eine Vermeidung von Abwassereinleitungen in Gewässer.